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Online-Casino: Definition, Spielarten & Rechtslage in Deutschland

💬 Das Wichtigste im Überblick
  • Online-Casinos waren bis 2021 grundsätzlich nicht legal
  • Seit Verabschiedung des Glücksspielstaatsvertrags im Jahr 2021 können Online-Casinos deutsche Lizenz beantragen
  • Viele Online-Casinos noch immer ohne Lizenz für Deutschland
  • Angebot auch mit Lizenz aus anderen Staaten wie z.B. Malta nicht legal
  • Verluste aus Teilnahme bei illegalen Online-Casinos können zurückgefordert werden
🗒 In diesem Ratgeber

    Was sind Online-Casinos?

    Unter einem Online-Casino versteht man eine virtuelle Plattform, auf der Spieler die Möglichkeit haben, Glücksspiele über das Internet zu spielen. Diese Plattformen sind dank Internet und mobilen Endgeräten (Laptop, Tablet, Smartphone) zu jeder Zeit und von jedem Ort aus erreichbar. In den Online-Casinos werden neben klassischen Spielen wie Roulette und Blackjack auch virtuelle Automatenspiele angeboten.

    Abgrenzung zu anderen Arten des Glücksspiels

    Die Spiele in Online-Casinos unterscheiden sich von anderen Arten des Glücksspiels, wie z.B. Sportwetten oder Poker, durch die Art und Weise, wie die Spiele und gespielt werden. Während bei Sportwetten Einsätze auf reale Sportereignisse gemacht werden und beim Poker gegen andere Menschen gespielt wird, ist man bei den meisten Spielen im Online-Casino ausschließlich vom Faktor Glück abhängig.

    Abgrenzung von Online-Casinos zu traditionellen Spielbanken

    Der Hauptunterschied zwischen den online verfügbaren Casinos und traditionellen Spielbanken liegt natürlich zunächst in der Zugänglichkeit. Herkömmliche Casinos sind vor allem in größeren Städten zu finden und erfordern physische Anwesenheit, während Online-Casinos grundsätzlich nur eine Internetverbindung benötigen.

    Darüber hinaus gibt es Unterschiede bei der rechtlichen Behandlung von On- und Offline-Casinos. Während Spielbanken und der Besuch solcher seit Jahrzehnten - unter bestimmten Voraussetzungen - legal war, galt für Online-Casinos lange Zeit ein Totalverbot in Deutschland (Mehr zur Rechtslage siehe unten).

    Welche Spiele werden in Online-Casinos angeboten?

    Die Zahl der möglichen Spiele in Online-Casinos ist denkbar groß. Dennoch lassen sie sich grundsätzlich in 3 Bereiche unterscheiden: 

    1. Virtuelle Tischspiele: Hierzu gehören vor allem die beliebten und bekannten Spiele wie Blackjack, Roulette oder Baccarat. Gespielt wird gegen den Computer bzw. einen Pseudo-Zufallsgenerator.
    2. Virtuelle Automatenspiele: Bei den Automatenspielen (oft auch Slots genannt) handelt es sich um virtuelle Varianten der bekannten Einarmigen Banditen. Diese gibt es in unzähligen Versionen, das Spielprinzip dahinter ist aber stets das gleiche.
    3. Live-Dealer-Spiele: Bei Live-Spielen werden Spiele wie Roulette oder Blackjack lieve von einem menschlichen Croupier betrieben und live im Internet übertragen. Die Spieler können vom eigenen Computer aus an diesen Spielen teilnehmen.

    Rechtslage von Online-Casinos

    Die Rechtslage von Online-Casinos in Deutschland war lange Zeit unklar und für Verbraucher nur schwer durchsichtig. Grundsätzlich waren so gut wie alle Casinos illegal. Allerdings konnte es abweichende Regelungen je nach Wohnort geben. Denn prinzipiell war die Regelung des Glücksspiels in Deutschland Sache der Bundesländer. 

    Mit Schleswig-Holstein hat sich ein Bundesland für einen eigenen Weg entschieden und einzelne Online-Casinos erlaubt. Aus diesem Grund war Online-Glücksspiel für Personen mit Wohnsitz in Schleswig-Holstein das Spielen in Online-Casinos möglich, während es im Rest des Staates illegal war.

    Darüber hinaus haben sich viele Anbieter in einer rechtlichen Grauzone bewegt und ausländische Lizenzen, etwa aus Malta oder Curaçao, genutzt, um ihr Glücksspiel auch in Deutschland anzubieten.  Diese Praxis wurde zwar durch die EU-Dienstleistungsfreiheit unterstützt, führte jedoch zu Unsicherheit und mangelndem Spielerschutz.

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    Rechtliche Regelungen des Glücksspielstaatsvertrags 

    Mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 sollten die rechtlichen Unsicherheiten beseitigt und bundesweit einheitliche Regelungen für das Online-Glücksspiel geschaffen werden. Im Mittelpunkt aller rechtlichen Vorgaben standen der Spielerschutz und die Eindämmung illegalen Glücksspiels. 

    Dafür führte der GlüStV  klare Lizenzierungsanforderungen für Online-Casino-Betreiber ein. Zu den wichtigen Bestimmungen des GlüStV gehören:

    • Einführung einer zentralen Glücksspielbehörde zur Überwachung und Durchsetzung der Regulierung.
    • Festlegung von Einsatzlimits und Werbebeschränkungen.
    • Strenge Anforderungen an den Spielerschutz, einschließlich der Möglichkeit für Spieler, sich selbst zu sperren.

    Doch trotz der klaren Vorgaben und der Möglichkeit für Online-Casinos, eine Konzession (bzw. Lizenz) zu beantragen, hat sich an der Situation nur wenig geändert. Denn noch immer besitzt nur ein geringer Anteil an Casinos eine Lizenz der Gemeinsamen Glücksspielbehörde (GGL). 

    Casinos mit Malta-Lizenz

    Malta hat eine sehr liberale Einstellung gegenüber der Glücksspielbranche. Aufgrund dessen haben viele Online-Casinos ihren Sitz auf Malta und verfügen über eine Lizenz der Malta Gaming Authority (MGA). Mit dieser Lizenz agieren diese Plattformen auch in Deutschland und suggerieren Spielern, ihr Angebot wäre auch hierzulande legal.

    Doch diese Annahme ist nicht richtig. Um virtuelle Casino- und Automatenspiele legal in Deutschland anzubieten, wird eine deutsche Lizenz benötigt. Der Großteil der Unternehmen mit einer Malta-Lizenz besitzt eine deutsche Lizenz jedoch nicht.

    Gefahren von Online-Casinospielen

    Das Glücksspielangebot wächst kontinuierlich. Dank Internet und mobiler Geräte wird die Teilnahme an Online-Glücksspiel immer einfacher und ist zu jeder Zeit an jedem Ort möglich. Doch die Folgen von Online-Glücksspiel werden noch immer von Vielen unterschätzt. Aus diesem Grund möchten wir an dieser Stelle auf mögliche Gefahren hinweisen

    Online-Glücksspiel und Suchtgefahr

    Die Teilnahme an Online-Casinos und Online-Sportwetten bietet ein hohes Potential für eine Spielsucht. Der Übergang von einer Freizeitbeschäftigung hin zu einem problematischen Spielverhalten verläuft oft fließend über einen längeren Zeitraum. 

    Nach anfänglich positiven Erlebnissen mit ersten Gewinnen steigt die Erwartungshaltung. Die Risikobereitschaft steigt und es werden immer höhere Einsätze gemacht. Schnell setzt eine kritische Gewöhnung ein und die Gedanken, wann das nächste Mal gespielt werden kann, nehmen immer mehr Platz im täglichen Leben ein. 

    Finanzielle Verluste

    Vor allem bei einer Spielsucht besteht ein hohes Risiko, erhebliche Geldbeträge zu verlieren. Das kann zu finanziellen Problemen führen. Die Folgen betreffen nicht nur einen selbst, sondern haben häufig auch Auswirkungen auf Freunde und Familie.

    Datenschutzrisiken

    Die Teilnahme an Glücksspiel, insbesondere bei illegalen Anbietern, kann auch Risiken aus dem Blick des Datenschutzes mit sich bringen. Spieler müssen persönliche und finanzielle Informationen angeben. Bei nicht lizenzierten Anbietern können diese Daten nicht ausreichend gesichert und anfällig für Diebstahl sein. Einige Anbieter verkaufen die persönlichen Daten auch mutwillig an andere Unternehmen, um Geld mit den Daten zu verdienen.

    Möglichkeiten zur Rückforderung von Verlusten

    Mit der Illegalität vieler Online-Casinos kam auch schnell die Frage auf, inwiefern Casino-Verluste zurückgefordert werden können, die Spieler bei nicht lizenzierten Online-Casinos erlitten haben. Unterschiedliche Deutsche Gerichte haben sich daher bereits mit entsprechenden Fällen beschäftigt. Die meisten Gerichte kamen zum Ergebnis, dass Verluste bei illegalen Online-Casinos zurückgefordert werden können. , die bei Anbietern ohne deutsche Lizenz entstanden sind, zurückgefordert werden können.

    Die Gerichte haben festgestellt, dass Verträge mit nicht lizenzierten Anbietern ungültig sind und daher keine Rechtsgrundlage für die einbehaltenen Gelder besteht. Auf dieser Grundlage können Spieler ihre Verluste zurückbekommen. Ein kürzlich veröffentlichter Hinweisbeschluss des Bundesgerichtshofs (BGH) unterstützt diese Sichtweise. Allerdings wird weiterhin eine endgültige Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) erwartet.

    Du willst Deine Verluste zurückfordern? Mit fine. geht’s ganz einfach. 

    1. Fall einreichen: Reich Deinen Fall bei uns zur Prüfung ein. Wir ermitteln anhand Deiner Unterlagen, wie hoch Deine Verluste sind.
    2. Forderung durchsetzen: Nachdem Du fine. mit der Durchsetzung beauftragt hast, nehmen alle nötigen Schritte vor, um Deine Verluste vom Anbieter zurückzubekommen. 
    3. Geld erhalten: Sobald wir erfolgreich Dein Geld zurückgeholt haben, überweisen wir den entsprechenden Betrag abzüglich einer geringen Erfolgsbeteiligung auf Dein Konto.
    Lukas Kaiser - Autor
    Lukas Kaiser
    Leiter Kundenberatung
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