Wie funktioniert die Auszahlung der Rürup-Rente?
Die Rürup-Rente kannst Du ab dem 62. Lebensjahr ausgezahlt bekommen, wenn Du das so mit der Bank oder dem Versicherer vereinbart hast. Für gewöhnlich wird im Vertrag ein fester Termin festgelegt, der zwischen dem 62. und 85. Lebensjahr liegt. Ab diesem Zeitpunkt wird Dir die Rente monatlich und bis zum Lebensende ausgezahlt.
Wichtig zu wissen: Die Auszahlung erfolgt immer monatlich. Es gibt keine Möglichkeit, sich eine Teilsumme oder den gesamten Betrag vorab auszahlen zu lassen. Das ist anders als bei der Riester-Rente. Der Hauptgedanke hinter der Rürup-Rente ist es, Dir bis zum Lebensende eine kontinuierliche Rente zu sichern.
Die Höhe der Rente hängt davon ab, wie viel Geld Du bis dahin eingezahlt hast und welche Konditionen für die Rente gelten. Bis zum Zeitpunkt der Auszahlung profitierst Du von Steuervorteilen.
Höhe der Rente: Wie viel bekomme ich?
Nehmen wir an, Du hast über viele Jahre hinweg 100.000 € investiert und damit eine gute Rendite erzielt. Es wäre verlockend, sich diesen Betrag für den Ruhestand komplett einmalig auszahlen zu lassen. Aber bei der Rürup-Rente ist das nicht möglich. Stattdessen erhältst Du jeden Monat eine klar definierte Rente.
Diese setzt sich aus zwei Teilen zusammen: der Garantierente und der Überschussrente. Die Garantierente ist oft recht niedrig. Der wesentliche Teil der Auszahlung stammt aus der Überschussrente. Die Höhe der Überschussrente hängt von verschiedenen, variablen Faktoren wie den Zinsen, Sterbetafeln und den Kosten ab und kann sich über die Jahre ändern. Die genaue Höhe Deiner Rente lässt sich daher erst kurz vor dem Rentenbeginn bestimmen.
In den meisten Rürup-Verträgen gibt es eine Beitragsgarantie. Das bedeutet, dass Du mindestens Deine eingezahlten Beiträge als Rente zurückbekommst. Diese Garantie führt jedoch oft zu einer vorsichtigen Anlagestrategie, was die Rendite mindern kann.
ETF-basierte Rürup-Rente
Beim ETF Rürup gibt es keinen garantierten Rückzahlungsbetrag. Allerdings hast Du Einfluss auf die Fondsauswahl und dadurch die Chance auf höhere Renditen. Diese beeinflussen auch die Höhe der Überschussrente.
Die Höhe der Überschussrente richtet sich vor allem nach der Wertentwicklung des ETFs und den Kosten hierfür. In der Regeln betragen die Kosten für den ETF Rürup weniger als 1% pro Jahr. Das macht ihn zu einer der günstigsten Optionen, nicht nur für Selbstständige und Freiberufler, sondern auch für Angestellte.
Kann ich die Rente vererben?
Ja, Du kannst die Rürup-Rente vererben, wenn Du den Hinterbliebenenschutz im Vertrag aktiviert hast. Stirbst Du vor dem Rentenbeginn, bekommen Deine Hinterbliebenen das eingezahlte Geld als Witwen- oder Waisenrente. Stirbst Du während der Rentenzahlung, kann die Rente weiterhin an Deinen Ehepartner oder kindergeldberechtigte Kinder ausgezahlt werden. Ohne diesen Schutz verfällt das Geld und wird für andere Versicherte verwendet.
Kann man die Rürup-Rente kündigen?
Die Rürup-Rente kann nicht gekündigt werden. Nur innerhalb von 30 Tagen (oder 14 Tagen bei Bankprodukten) nach Vertragsabschluss kannst Du dem Vertrag widersprechen. Danach bleibt nur die Möglichkeit, die Rürup-Rente beitragsfrei zu stellen oder den Anbieter zu wechseln, was oft mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Bei älteren Verträgen (vor 2008) könnte unter Umständen ein Widerruf möglich sein, wodurch Du Deine eingezahlten Beiträge zurückerhalten kannst.
Steuern bei der Rürup-Rente
Wenn Du in die Rürup-Rente einzahlst, genießt Du Steuervorteile. Bis zu 20.000 € im Jahr kannst Du von der Steuer absetzen. Auch im Rentenalter gibt es Vorteile: Wer vor 2058 in Rente geht, muss die Rürup-Rente nicht vollständig versteuern. Im Jahr 2024 sind es nur 83 %, bis 2058 steigt dieser Wert jährlich um 0,5 %.