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McFit: Preiserhöhung durch Drehkreuzpassage unzulässig!

McFit: Preiserhöhung durch Drehkreuzpassage unzulässig!

McFit: Preiserhöhung durch Drehkreuzpassage unzulässig?

Gelegentlich erhöhen Unternehmen die Preise für die eigenen Dienstleistungen. Kundinnen und Kunden, die bei diesen Unternehmen bereits regelmäßig bezahlen, müssen jener Beitragserhöhung jedoch zuerst zustimmen. Eine ausgefallene Art, diese Zustimmung einzuholen, hat sich das Fitnessstudio McFit ausgedacht: Dort reicht es, wenn Du das Drehkreuz am Eingang passierst – aber ist das rechtlich zulässig?

Update: 23.04.2024

Nachdem die Praxis von McFit publik wurde, hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband (kurz vzbv) gegen das Vorgehen geklagt. Seitdem sind mittlerweile knapp 2 Jahre vergangen. Wie der Verbraucherzentrale Bundesverband in einem Beitrag vom 22.04.24 mitteilt, hat das Landgericht Bamberg nun ein Urteil in dem Fall gefällt und die Praxis für unzulässig erklärt.

Laut der Richter am LG Bamberg ist das Vorgehen als aggressive Geschäftspraxis zu werten, welche die Entscheidungsfreiheit der Verbraucher unzulässig beeinflusst.

Darüber hoben die Richter hervor, dass ein großer Teil der Mitglieder erst beim Betreten des jeweiligen Studios von der Preiserhöhung erfuhren und so nicht ausreichend vorbereitet waren.

Ramona Pop, Vorständin des vzbv, reagierte wie folgt auf das Urteil: "Mitgliedern mit dem Betreten des Fitnessstudios die Zustimmung zu einer Preiserhöhung aufzuzwingen, geht gar nicht. Mitglieder müssen sicher sein, dass sie beim Passieren des Drehkreuzes keinen Vertragsänderungen zustimmen. Das Gericht bestätigt die Auffassung des vzbv, dass der Anbieter wettbewerbswidrig gehandelt hat."

Preiserhöhung bei Fitnessstudio McFit zum 1. April 2022

Der monatliche Beitrag für Mitglieder wurde von McFit von 19,90 Euro und 24,90 Euro zum 1. April 2022 angehoben. Daran gekoppelt war allerdings die Notwendigkeit der Zustimmung durch bereits registrierte Mitglieder. Trotz des Datums handelt es sich bei dem folgenden Vorgehen nicht um einen Aprilscherz. An vielen Eingängen dieser Fitnessstudios – McFit betreibt etwa 160 Stück in ganz Deutschland – hängt seit diesem Tag ein Hinweisschild. Darauf steht unter anderem: „Durch das Passieren des Drehkreuzes erklärst du diese Zustimmung.“ Darauf vermerkt ist die erwähnte Preiserhöhung in Höhe von 5 Euro pro Monat. Weiter weist McFit darauf hin, dass Du auch ohne Zustimmung weiter trainieren kannst, aber dass Du Dich dafür im Voraus beim Kundenservice des Fitnessstudios melden solltest. Eigentlich ein vernünftiger Hinweis, der jedoch bei vielen Personen ins Leere lief. In der Realität lief es so ab, dass das Hinweisschild von vielen Mitgliedern schlicht übersehen wurde. Vor allem bei Stammgästen ist dies schnell passiert: Das Fitnessstudio ist gut bekannt, Du erscheinst dort regelmäßig und widmest Deiner Umgebung aufgrund der Routine nicht mehr die gewohnte Aufmerksamkeit. Vielleicht hast Du es eilig, gehst schnell hinein, und stimmst auf diese Weise den neuen Vertragsklauseln unbewusst zu.

McFit-Preiserhöhung: zulässig oder nicht?

Viele Mitglieder (und nun vielleicht Ex-Mitglieder) machten ihrem Ärger auf diversen Social-Media-Plattformen Luft. Sie bezeichneten den Vorgang als Betrug oder stellten zumindest in den Raum, ob diese Art der Zustimmungseinholung zulässig ist oder nicht. Zumindest bei der Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen ist man sich einig. Dort gilt das Durchschreiten des Drehkreuzes nicht als wirksame Zustimmung, um die neuen Vertragsklauseln zu akzeptieren. Eine echte Einwilligung ist nicht erfolgt, weshalb es nachträglich möglich sein würde, der Beitragserhöhung zu widersprechen – auch, wenn Du bereits beim Fitnessstudio durch das Drehkreuz gegangen bist.

Die rechtliche Situation für Fitnessstudios aktuell

Grundsätzlich sind Preiserhöhungen während der aktuellen Vertragslaufzeit rechtswidrig. In Sonderfällen ist dies zwar möglich, die rechtlichen Rahmenbedingungen sind dafür allerdings extrem eng gesteckt. Der alleinige Willen vom Fitnessstudio reicht dafür in jedem Fall nicht aus. Dass McFit Preise für Dich erhöht, würde somit nur anstandslos zu akzeptieren sein, wenn Du Dein monatliches Abonnement kündigst und später erneut – zu den dann höheren Gebühren – wieder Mitglied wirst.

Sollte ich die McFit-Beiträge zurückfordern?

Ja, die Rückforderung der McFit-Beiträge kann sich lohnen. Nachträgliche Vertragsänderungen sind nicht nach Belieben umsetzbar – und schon gar nicht einseitig durch das Fitnessstudio. Würden Verträge willkürlich veränderbar sein, wären sie eben keine Verträge: Sie sind stets so einzuhalten, wie sie beidseitig vereinbart wurden. In Verträgen existieren in der Regel Preisanpassungsklauseln, die es einer Partei ermöglichen, den Preis für Dienstleistungen nachträglich zu erhöhen. Allerdings sind dafür strenge Voraussetzungen einzuhalten – der bloße Willen vom Fitnessstudio McFit reicht nicht. Dass das Fitnessstudio McFit Preise erhöht, ist daher zwar theoretisch möglich, aber allein durch die „Drehkreuz-Klausel“ unzulässig.

Was kann ich konkret gegen das Fitnessstudio McFit unternehmen?

Du hast zwei Möglichkeiten etwas gegen das Fitnessstudio McFit zu unternehmen – je nachdem, ob Du das Drehkreuz bereits passiert hast oder nicht.

Wenn Du die neuen McFit Preise nicht bezahlen möchtest und noch nicht in einer Filiale des Fitnessstudios durch das Drehkreuz gegangen bist, kannst Du mündlich oder schriftlich widersprechen. Dazu bietet Dir McFit via Telefon oder Online-Formular die Gelegenheit. Beide sind auf dem Hinweisschild, das Du bei allen Fitnessstudios finden wirst, vermerkt. Wir raten Dir, den schriftlichen Weg zu nehmen. Dieser ist protokollierbar, sodass Du später im Falle von Problemen nachweisen kannst, dass Du das Formular tatsächlich abgeschickt hast.

Hast Du das Drehkreuz bereits passiert, musst Du die McFit Preise trotzdem nicht stillschweigend hinnehmen. Dafür solltest Du einen Widerruf schreiben, den Du schließlich an das Fitnessstudio schickst. Anschließend bezahlst Du einfach den alten Betrag weiter.

Funktioniert der Widerspruch gegen die höheren McFit-Preise wirklich?

Ja, der Widerspruch gegen McFit funktioniert. Nicht umsonst schreibt McFit selbst: „Bist du damit nicht einverstanden, kannst du trotzdem trainieren, aber musst dich bitte vor dem nächsten Studiobesuch bei unserem Customer Service melden.“ Deine Trainingsmöglichkeiten bleiben somit zu 100 % erhalten, selbst wenn Du Dich gegen die Entrichtung des höheren Beitrags entscheidest.

Kann ich auch weitere Fitnessstudio Beiträge zurückfordern?

Ja, du kannst Fitnessstudio Beiträge zurückfordern, die aufgrund der Schließung während des Corona Lockdowns angefallen sind. In Zeiten des Lockdowns hättest Du gerne trainiert, aber die Fitnessstudios waren während der Corona Pandemie geschlossen. Die geschuldete Leistung konntest Du somit nicht einholen, weshalb Du einen Anspruch auf die vollständigen Fitnessbeiträge hast. War das Fitnessstudio McFit beispielsweise sechs Monate geschlossen, aber Du hast sechs Monate gezahlt, kannst Du diese Fitnessstudio Mitgliedsbeiträge komplett zurückholen. Dabei findet in der Regel eine taggenaue Abrechnung statt.

Wer hilft mir dabei, die Fitnessstudio-Beiträge zurückzufordern?

Mit unserer Hilfe kannst Du Deine zu viel gezahlten Fitnessstudio Mitgliedsbeiträge einfordern. Wir bieten Dir einen Service an, der Dir dabei hilft, Dein Geld zurück zu holen. Über uns kannst Du Deine Fitnessstudio Beiträge zurückfordern. Du gibst Deine Angaben zu Fitnessstudio und Vertrag an. Wir berechnen für Dich, wie viel Geld Du von dem Fitnessstudio zurück erhalten kannst. Wir lassen dem Fitnessstudio ein rechtssicheres Mahnschreiben zukommen und schicken bei Nichtzahlung ein Inkassoschreiben. Hole Dir auf diese Weise Dein zu Unrecht gezahltes Geld zurück. Mit wenigen Klicks kannst Du Deine während des Corona Lockdowns angefallenen Fitnessstudio Beiträge von McFit oder anderen Fitnessstudios zurückfordern. Dadurch sparst Du viel Zeit und kannst im Anschluss trotzdem weiter Sport machen. Auch die Preiserhöhung von McFit per Drehkreuz musst Du nicht einfach akzeptieren.

Fazit: Fitnessstudio Beiträge zurückfordern und zum alten Tarif trainieren

Niemand ist gezwungen, die neuen McFit Preise anzunehmen und dem Fitnessstudio das Geld freiwillig auszuhändigen. Mit einem korrekten Widerruf machst Du weiter Sport zu den alten Preisen – oder holst Dir bereits zu viel bezahltes Geld zurück. So kannst Du in Zukunft zum gewohnten Preis trainieren und musst auf etwaige überzogene „Drehkreuz-Klauseln“ keine Rücksicht nehmen.

Lukas Kaiser
Leiter Kundenberatung